Badia Musica
Abtei, Kirche

RE-SONANZ

Freitag, 13 August um 21:15
in Abtei, Kirche
Ulrike Hofbauer, Sopran
Priska Comploi, Barockoboe, Blockföte
Philipp Comploi, Violoncello
Franz Comploi, Orgel
Ulrike Hofbauer ist international als Barock- und „Alte-Musik“- Sängerin tätig. Neben ihrer Karriere als Solistin und Lehrerin leitet und entwickelt sie auch eigene Projekte mit dem Ensemble savādi und dem Ensemble &cetera. In den letzten Jahren war sie in den Opernhäusern von Boston, Bern, Basel, Schwetzingen und Ludwigsburg zu hören. Ihre Diskographie umfasst mehr als 50 CDs und DVDs. Ulrike Hofbauer unterrichtete von 2014 bis 2019 Barockgesang am Institut für Alte Musik der Universität “Mozarteum” in Salzburg, seit September 2019 ist sie an der “Schola Cantorum Basiliensis”. Darüber hinaus 28 29 gibt sie viele internationale Kurse.
Ulrike liebt es, Repertoires aus allen Epochen an die Öffentlichkeit zu bringen. Die zentralen Themen ihrer Arbeit sind die Barockmusik des frühen 17. und 18. Jahrhunderts sowie musikalische Rhetorik, Ornamentik und “recitar cantando“. In ihrer Freizeit versucht Ulrike, dem Geheimnis des perfekten Espressos auf die Spur zu kommen. Sie genießt ihre Fahrräder, die Natur, das Schwimmen und nicht zuletzt Bücher, Bücher, Bücher! www.ulrikehofbauer.com

Priska Comploi ist in La Val/Wengen aufgewachsen und erlangt Ihr erstes Diplom im Hauptfach Blockflöte am Konservatorium „C. Monteverdi“ in Bozen. Sie setzt ihr Studium bei Conrad Steinmann an der “Schola Cantorum Basiliensis” fort. Nach dem Diplom studiert sie Barockoboe bei Alfredo Bernardini am “Sweelinck Conservatorium” in Amsterdam und schliesst Ihr Studium bei Katharina Arfken in Basel ab. Als Barockoboistin und Blockflötistin ist sie in verschiedenen Barockorchestern und Ensembles tätig wie La Cetra, Il Giardino Armonico, Europa Galante, Cordia, I Barocchisti, Kammerorchester Basel ua. Ihre Konzertreisen führen sie nach ganz Europa, Indien, USA, Südamerika und Australien. Sie gibt Meisterkurse an Konservatorien in Bolivien, in der Ukraine und unterrichtet seit 2018 am “XL Festival y Curso International de Musica Antigua de Daroca“. Zahlreiche Aufnahmen, 2019 wurde ihre Cd mit dem Ensemble Musica Fiorita und neapolitanischen Blockflötenkonzerten veröffentlicht. Sie lebt in Basel und unterrichtet an der “Allgemeinen Schule” der Musikakademie Basel.

Philipp Comploi, Violoncello, wurde in Salzburg geboren und erhielt seit dem 7. Lebensjahr Cellounterricht, zuerst bei Detlef Mielke, dann bei Susanne Riebl am “Mozarteum” und anschließend bei Rudolf Leopold an der “Musikuniversität” in Graz. Fortführend studierte er in der Kammermusikklasse von Chia Chou als Cellist des 2008 gegründeten Klaviertrio TRIO ALBA, das bereits kurz nach seiner Gründung international das Konzertpublikum begeisterte. Philipp ist Mitglied einiger Orchester und Ensembles wie z.B. der Wiener Akademie, des Bach Consort Wien und des Quadriga Consort, das ihn zu Auftritten in ganz Europa und CD-Aufnahmen bei Carpe Diem und bei Deutsche Harmonia mundi führte. Weitere solistische und kammermusikalische Auftritte führten ihn zu Festivals durch Europa (u.a. zu den “Salzburger Festspielen“, “Steirischer Herbst“ 2005), in den “Wiener Musikverein”, in das “Wiener Konzerthaus”, nach China und Südamerika. Außerdem nahm er an CD- und Rundfunkaufnahmen mit dem ORF und dem italienischen Rundfunk RAI teil. Ab 2021 ist er Obmann der Jeunesse Österreich.

Der in Südtirol gebürtige Franz Comploi absolvierte sein Musikstudium in den Fächern Schulmusik, Klavier-Lehrbefähigung und Orgel Konzertfach am “Mozarteum” in Salzburg. Außerdem studierte er Aufführungspraxis Alter Musik bei Nikolaus Harnoncourt und Cembalo bei Kenneth Gilbert. Als Solist ist er bei verschiedenen Festivals aufgetreten und als Juror hat er bei verschiedenen Orgelwettbewerben teilgenommen. Er ist als künstlerischer Leiter verantwortlich für das Musikfestival „Badia Musica“, für die Konzertreihe „Brixner Orgelkonzerte“ und für den „Daniel Herz Orgelwettbewerb“. Er hat u.A. in zwei Bänden ein „Liederbuch aus Südtirol„ herausgegeben sowie ein Lehrwerk zu „Didattica della musica“ betreut und Orgelmusik CD‘ eingespielt.
Franz Comploi hat von 1988 bis 2005 am Salzburger “Mozarteum” unterrichtet. Seit 2004 ist er Professor an der Fakultät für Bildungswissenschaften der “Freien Universität Bozen”. Er übt außerdem das Amt des Domorganisten von Brixen aus.

Geprägt wurde der Musikbegriff im Barockzeitalter durch ein architektonisches numerisches Ordnungsprinzip, durch die Affektenlehre und durch das musikalisch-rhetorische Prinzip. Sowohl in der Vokal- wie auch in der Instrumentalmusik bestimmten rhetorische Ansätze die Kompositionslehre. Wie beim Aufbau und beim Vortrag einer guten Rede ging es darum die dispositio und die Affekte so zu entfalten, dass der Zuhörer die Für und Wider der Argumente und erkennen konnte und auch mittels bestimmter musikalisch-rhetorischer Figuren in die entsprechenden Affekte versetzt werden konnte. Dass dabei das Dialogprinzip eine große Rolle spielte, ist evident. Dieses konnte sich in der Doppelchörigkeit, im Dialog zwischen zwei Chören stattfinden, zwischen Solisten und “Tutti” im Orchester, zwischen zwei oder mehreren Manualen der Orgel und, wie im heutigen Programm, im Zwiegespräch zwischen Sopran und Oboe, oder Oboe und Cello. Wobei die Bassstimme, der Basso continuo, sich nicht nur auf Begleitfunktion beschränkt, sondern zeitweise sich in die Dialoge einbringt.

Programm “DIALOGO MUSICALE“ :

Johann David Heinichen
1683 – 1729
Nisi Dominus, Psalm 127

Georg Philipp Telemann
1681 – 1767
Trio F-Dur für Blockflöte, Viola da Gamba
und Basso continuo aus/da Essercizii Musici TWV
Umschlinget uns, ihr sanften Friedensbande TWV 1: 1426

Signore (Louis) Detry
Sonata in C moll Adagio – presto – allegro

Antonio Caldara
1670 – 1736
Aria con Violoncino „Pompe inutili che il fasto animate“
aus/da „Maddalena ai piedi di Cristo“ 1698

Johann Sebastian Bach
1685 – 1750
Quia respexit aus/da Magnificat BWV 243

Georg Philipp Telemann
Sonate in D-Dur aus/da „Der getreue Music-Meister”
Lento-Allegro-Largo- Allegro

Johann Sebastian Bach
1685 – 1750
Verleih, da ich aus Herzens Grund
aus/da Kantate: Ich ruf zu dir BWV 177